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Die Geschichte des Konfliktes |
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Haiti, ist der westliche Teil der Insel Hispaniola; der östliche Teil ist
die Dominikanische Republik. Haiti ist eins der ärmsten Länder der
westlichen Welt. 1492 wurde sie von Christoph Kolumbus entdeckt und von
Spaniern besiedelt. Nachdem die Einheimischen ausgerottet waren, kamen im
16. Jahrhundert afrikanische Sklaven. Nach dem Vertrag von Ryswijk (1697)
fiel der Westteil der Insel an Frankreich. Der freigelassene Sklave
Touissant Louvertures verteidigte mit seinen Truppen Haiti erfolgreich
gegen Angriffe von Engländern und Spaniern. Deswegen wurde er 1797 von den
Franzosen zum Oberbefehlshaber der Insel erklärt. Louvertures besetzte den
Westteil der Insel Hispaniola und erklärte die Insel 1801 für unabhängig. Louvertures
wurde gefangen genommen und starb im Gefängnis. Jean Jacques Dessalines war Nachfolger von Louvertures, er erklärte die Insel im Jahre 1804 erneut
für unabhängig. Dessalines regierte bis zu seiner Ermordung im Jahre 1806.
Das Land wurde 1808 geteilt, den Osten regierte der Mulatte Alexander
Petion, der Westen wurde von dem Schwarzen Henry Christophes unterdrückt.
Im Jahre 1820 wurde Jean Pierre Boyer neues Staatsoberhaupt von Haiti.
Er annektierte den Osten, der sich aber nach seinem Sturz im Jahr 1844
wieder für unabhängig erklärte.
Konfliktparteien:
In Haiti sind 70% der Bevölkerung arbeitslos. 90% bekennen sich zur römisch-katholischen
Kirche. Da viele der Einwohner ihren Ursprung in Afrika haben, sind viele
auch Anhänger afrikanischer Voodoo-Kulte. Haiti ist überbevölkert
(250 Einwohner pro Quadratkilometer). Viele Haitianer wanderten aus Haiti aus,
ca. 600000 Haitianer leben im Ausland, meist in Nachbarländern oder in
Nordamerika. Mehrere Putschversuche scheiterten, darunter auch eine Invasion
von Exil-Haitianern. Am Ende des 19 Jahrhunderts wurde klar, dass die
Mulatten die Vorherrschaft in Haiti hatten. Die Mulatten hatten schon zu
Kolonialzeit mehr Rechte als die Schwarzen. Heute bilden überwiegend
Mulatten die Elite in Haiti. Sie glaubt sich den Schwarzen überlegen und
übt Berufe mit hohem Sozialprestige (Ärzte, Architekten) aus. In den
vierziger Jahren erarbeiteten sich auch Schwarze einen gewissen Wohlstand.
Sie waren meist durch Handel und Gewerbe reich geworden. Während der
Herrschaft von Francois Duvaliers wurde die mulattische Elite entmachtet. Sie blieb aber auf Grund ihres Lebensstils und -standards tonangebend.
Sie konnte ihre Macht unter Jean Claude wieder festigen. Parteien
gab es in Haiti nur eine, die Partei der Familie Duvalier. Weitere Parteien
wurden verboten.
Nach anhaltenden blutigen Unruhen gegen das Regime verließ "Baby Doc" im
Februar 1986 das Land und ging nach Frankreich ins Exil. Nachdem eine
Übergangsregierung unter der Führung von General Henry Namy erschaffen
wurde, kam es weiterhin zu Unruhen in Haiti. Am 19. Oktober 1986 fanden
Wahlen mit einer Wahlbeteiligung von 5% statt. Diese Wahl blieb ohne
Ergebnis. Die Wahlen im November 1987 mussten unterbrochen werden, da
Banden von Duvaliers Anhängern Wahlwillige ermordeten oder bedrohten.
Im Januar 1988 wurde die Wahl wiederholt . Bei dieser Wahl beteiligten
sich kaum 15% der Bevölkerung. Zum Sieger dieser Wahl wurde der
Politikwissenschaftler Leslie Manigat erklärt, der im Februar vereidigt, aber im Juni von den Militärs wieder entmachtet wurde.
General Namphy löste beide Kammern des Parlamentes auf und ernannte eine
nur aus Militärs bestehende Regierung. Am 17. September putschte
Generalleutnant Proper Avril. Nach einem Generalstreik und nach massiven
Druck von Seiten der USA versprach Avril im März 1989 Neuwahlen. Im März 1990 wurde
gegen Avril selbst geputscht. Für 72 Stunden übernahm Abraham, der
Oberbefehlshaber der Streitkräfte, das Amt des Präsidenten. Danach wurde
die frühere Richterin Erta Pascal Trouillot zur Präsidentin bis zu den
Neuwahlen 1990 erklärt. Aus den Wahlen im Jahre 1990 ging der katholische
Armenpriester Jean Bertrand Aristide als Sieger hervor. Aristide wollte
die sozialen Missstände auf der Insel unter anderem durch Enteignung
beseitigen. Dies machte ihm das Militär zum Feind . Am 30. September 1991
wurde er von General Raoul Cedras gestürzt. Aristide wurde gefangengenommen,
durfte aber am 2. Oktober nach Frankreich auswandern. Das Ausland verurteilte
den Militärputsch und stellte die Entwicklungshilfe ein. Am 7. Oktober
wurden über Haiti zudem noch Wirtschaftssanktionen verhängt. In den
folgenden Jahren regierte die Richterin Joseph Norette Haiti.
Nun bestimmten Misswirtschaft, Terror und Korruption das Land.
Die UN- Mitglieder verhängten 1993 ein Erdöl- und Waffenembargo.
Unter Androhung einer Invasion durch amerikanische Soldaten 1994 konnte
Aristide in sein Amt zurückkehren.
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