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Der Bürgerkrieg in Nordirland
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Flagge von NORDIRLAND Geschichte des Konfliktes Flagge und Hymne von Großbritaniens

1969: Nach blutigen Unruhen in der Stadt Derry werden im August Einheiten der britischen Armee in Nordirland stationiert. Die katholische Minderheit betrachtet sie als Besatzungsmacht.
1970: Wiedergründung der katholischen Untergrundorganisation Irisch-Republikanische Armee (IRA).
1971: Bei einem Anschlag protestantischer Milizen werden am 4. Dezember in Belfast 15 Menschen getötet.
1972: Am 30. Januar, seither als "Bloody Sunday" bekannt, töten britische Soldaten in Derry 14 unbewaffnete Katholiken. Angesichts der eskalierenden Gewalt, die allein in jenem Jahr 474 Menschen das Leben kostet, wird das Regionalparlament aufgelöst und Nordirland britischer Direktverwaltung unterstellt.
1974: 21 Tote bei Anschlägen der IRA gegen Zivilisten in Birmingham.
1979: Bei einem Anschlag gegen die britische Armee tötet die IRA 18 Soldaten. Mit Lord Mountbatten wird erstmals ein Mitglied der Königsfamilie Opfer der Untergrundorganisation.
1985: Abkommen zwischen London und Dublin, mit dem der Republik Irland erstmals explizit das Recht auf teilnehmende Beobachtung der Nordirlandfrage eingeräumt wird.
1991-92: Mehrparteiengespräche über die Zukunft Nordirlands in London, bei denen erstmals protestantische Gruppen aus der Provinz mit der irischen Regierung an einem Tisch sitzen. Die Sinn Fein, der politische Arm der IRA, ist nicht beteiligt. Die Gespräche enden im November 1992 ergebnislos.
1993: Ab Februar unterhält London Geheimkontakte zur IRA. Am 16. Dezember unterzeichnen die Regierungschefs Großbritanniens und Irlands, John Major und Albert Reynolds, die "Downing-Street-Erklärung", in der die Rahmenbedingungen einer Friedensregelung aufgezeigt werden. Der Sinn Fein wird ein volles Mitspracherecht eingeräumt, falls die IRA der Gewalt abschwört.
1994 31. AUGUST: Die IRA verkündet eine einseitige Waffenruhe. 13. OKTOBER: Protestantische Milizen kündigen einen Waffenstillstand an.
1995 22. FEBRUAR: Major und sein irischer Kollege John Bruton präsentieren ein Rahmenabkommen als Grundlage für Mehrparteien-Verhandlungen. London und Dublin erklären sich bereit, ihren Souveränitätsanspruch auf Nordirland aufzugeben. 10. MAI: London nimmt Gespräche mit der Sinn Fein auf.
1996 9. FEBRUAR: Die IRA bricht ihre Waffenruhe durch ein Attentat in London, bei dem zwei Menschen getötet und etwa hundert verletzt werden. Irlands Premier John Bruton (von rechts), der britische Premier John Major und Nordirland- Staatssekretär Sir Patrick Mayhew 10. JUNI: In Stormont bei Belfast beginnen Friedensgespräche, von denen die Sinn Fein zunächst ausgeschlossen ist.
1997 16. MAI: Der neugewählte britische Premierminister Tony Blair bietet der Sinn Fein neue Kontakte an. Ein erstes Treffen findet am 21. Mai statt. 16. JUNI: Als die IRA zwei Polizisten erschießt, wird der Dialog wieder abgebrochen. 25. JUNI: Blair schlägt vor, im September parallel zur Entwaffnung der Milizen mit Friedensgesprächen zu beginnen. Die Sinn Fein darf teilnehmen, falls die IRA eine Waffenruhe verkündet und diese sechs Wochen lang einhält. 20. JULI: Neue Waffenruhe der IRA tritt in Kraft. 14. SEPTEMBER: Friedensgespräche beginnen mit Beteiligung der Sinn Fein. 27. DEZEMBER: Der Mord an dem protestantischen Milizenchef Billy Wright im Hochsicherheitsgefängnis Maze löst eine wochenlange Anschlagsserie aus, in deren Verlauf mehrere Menschen sterben.
1998 30. MÄRZ: Die Friedensverhandlungen treten mit täglichen Beratungen in die entscheidende Phase. 10. APRIL: Die Verhandlungspartner einigen sich auf ein Abkommen, über das Ende Mai bei Referenden abgestimmt wird. 22. MAI: Volksabstimmungen in Irland und Nordirland billigen das am 10. April vereinbarte Friedensabkommen, das u. a. die Schaffung von Regionalparlamenten vorsieht. 27. JUNI: Bei der Wahl zum Provinzparlament in Stormont setzen sich Befürworter des Friedensprozesses durch. Der als gemäßigte geltende Protestantenführer David Trimble wird zum Ersten Minister Nordirlands bestimmt, sein Stellvertreter soll der moderate Katholik Seamus Mallon werden.  1. AUGUST: Bei einem Autobombenanschlag der Splittergruppe "Wahre IRA" werden 35 Menschen verletzt. 8. AUGUST: Die Protestantengruppe LVF gibt einen Gewaltverzicht bekannt. 15. AUGUST: 29 Tote und 220 Verletzte durch Autobombe in Omagh. 3. SEPTEMBER: Die Parlamente Großbritanniens und Irlands stimmen schärferen Gesetzen bei Bekämpfung von Terrorismus zu. 10. SEPTEMBER: Der protestantische Regierungschef David Trimble und der Präsident der pro-irischen Sinn Fein, Garry Adams, kommen als führende Vertreter der beiden politischen und religiösen Lager zum ersten Mal zusammen. 16. OKTOBER: Friedensnobelpreis für den protestantischen Unionisten David Trimble und den gemäßigten katholischen Nationalisten John Hume.
1999 10. MÄRZ: Das Zieldatum für Bildung einer nordirischen Regionalregierung verstreicht wegen Streits um die Entwaffnung der IRA. Bei einem Anschlag im März 1999 wird die katholische Rechtsanwältin Nelson getötet 15. MÄRZ: Die katholische Rechtsanwältin Rosemary Nelson wird mit einer Autobombe ermordet. Zu dem Anschlag bekennt sich eine protestantische Splittergruppe. 30. JUNI: Ein von Tony Blair gesetztes Ultimatum verstreicht, da bei Krisengesprächen in Belfast keine Einigung erzielt werden kann. 14. JULI: Das britische Unterhaus beschließt ein Nordirland-Gesetz, das die sofortige Bildung der nordirischen Regionalregierung vorsieht. Die Unionisten von Trimble stimmen dagegen. Nach einem Treffen der Parteispitze lehnt Trimble eine gemeinsame Regierungsarbeit mit Sinn Fein ab. Dadurch läßt sich das Gesetz nicht umsetzen.


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