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Der Konflikt zwischen Türken und Kurden
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Flagge der Türkei Land und Leute
Flagge von Kurdistan

Geographie

Bevölkerung

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Geographische Lage: 

Das kurdische Siedlungsgebiet wurde nach dem ersten Weltkrieg zwischen den neu entstandenen Ländern Syrien, Irak, Türkische Republik und Iran aufgeteilt. Kurdistan ist eine Hochlandregion und wird überwiegend oder ausschließlich von Kurden bewohnt und liegt im Südwesten Vorderasiens. Die wichtigsten Städte sind Al Mawsil und Kirkuk im Irak, Sanandaj und Saqqiz im Iran sowie Erzurum in der Türkei. Im 7. Jahrhundert wurde der Großteil Kurdistans von den Arabern erobert, danach übernahm das Osmanische die Kontrolle über Kurdistan. Nach dem Zerfall des Osmanischen Reiches gegen Ende des 1. Weltkrieges wurde im Frieden von Sèvres (1920) die Schaffung eines unabhängigen Kurdistan beschlossen, die aber durch die Neubildung von Staaten wie der Türkei nicht vollzogen wurde. 1961 gründete der Iran die halbautonome Provinz Kordestan.

 

Bevölkerung:

Das Gebiet der heutigen Türkei war die Heimat ethnisch und kulturell unterschiedlicher Volksgruppen, angefangen von den Hethitern, Phrygern und Assyrern bis zu den Griechen, Persern, Römern und Arabern. Die nomadischen Vorfahren der heutigen Türken kamen im 11. Jahrhundert n. Chr. aus Zentralasien, eroberten arabische Gebiete und das Byzantinische Reich und setzten sich als Herrscher ein. Sie drückten der ansässigen Bevölkerung den Stempel der türkischen Sprache und Kultur auf, die auch zum Instrument der Verbreitung des Islam in einer vom Christentum geprägten Region werden sollten. Mehr als 70 Prozent der Bevölkerung sind Türken. Darüber hinaus leben etwa 20 Prozent Kurden sowie zahlreiche kleinere Gruppen wie Araber, Griechen, Armenier und Tscherkessen in der Türkei. Die Angehörigen dieser ethnischen Gruppen haben weithin ihre kulturelle Identität bewahrt. Die Türkei hat etwa 60,8 Millionen Einwohner; dies entspricht einer Bevölkerungsdichte von 78 Einwohnern je Quadratkilometer. Die dichtest besiedelten Gebiete sind Istanbul und die Küstenregionen. Die Lebenserwartung liegt bei 67 Jahren. Die jährliche Bevölkerungszunahme beträgt rund zwei Prozent im Jahr. Die soziale Organisation der kurdischen Gesellschaften wird weitgehend durch Haushalte, d. h. durch Kernfamilien oder durch erweiterte Kernfamilien bestimmt. Sprache ist das Kurdische, eine Sprache des westpersischen Zweiges der indogermanischen Sprachen, die in fünf Gruppen untergliedert wird: Nordkurdisch, Mittelkurdisch, Südkurdisch, Zazaki und Gorani. Die Kurden selbst sehen sich als Nachfahren der Meder. Kurdische Fürstentümer konnten den Invasionen zahlreicher Kriegsvölker erfolgreich Widerstand leisten; im 11. Jahrhundert wurden sie jedoch von den Seldschuken unterworfen und im 14. Jahrhundert in das Osmanische Reich eingegliedert. Im Frieden von Sèvres, den die Alliierten 1920 mit der Türkei geschlossen hatten, wurde den Kurden ein unabhängiger Staat zugesichert, wobei diese Zusage jedoch bis heute nicht eingehalten wurde. Von den geschätzten 25 Millionen Kurden zu Beginn der neunziger Jahre leben mehr als die Hälfte in der Türkei, während der andere Teil des kurdischen Volkes sich auf den Iran (rund neun Millionen), Irak (etwa 4,5 Millionen) und auf Syrien (etwa 1,2 Millionen) sowie die Staaten der früheren Sowjetunion (UdSSR) verteilt. Seit 1925 kämpfen die Kurden in der Türkei sowie im Irak und im Iran um politische Autonomie und Selbstverwaltung - ein zum Teil mit Mitteln der Guerillatechnik und terroristischen Anschlägen geführter Kleinkrieg, der in der Türkei von der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) angeführt wird.

 

Wirtschaft:

Die schnelle Industrialisierung und das Wirtschaftswachstum der achtziger Jahre basierten auf der gezielten Förderung der Wirtschaft durch staatliche Investitionen. Neben Erfolgen bei den Beschäftigungs- und Produktionszahlen verzeichnete die Türkei jedoch auch eine hohe Staatsverschuldung und Inflationsrate. Das Wirtschaftswachstum, das zu einem Konjunkturaufschwung unter Präsident Turgut Özal führte, kam in den späten achtziger Jahren zum Erliegen. Die Regierung der Ministerpräsidentin Tansu Çiller versuchte mit Hilfe eines Kredits vom Internationalen Währungsfonds (IWF) das hohe Staatsdefizit nach Jahren der Budgetüberziehung zu reduzieren. Die Preise stiegen zwischen 1994 und 1995 um rund 150 Prozent an, während die durchschnittlichen Lohnerhöhungen um etwa 30 Prozent hinter dieser Entwicklung zurückblieben. Etwa die Hälfte aller Erwerbstätigen arbeitet in Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft, 30 Prozent im Dienstleistungsgewerbe und 20 Prozent in der Industrie. Über eine Million türkischer Staatsbürger arbeiten im Ausland, insbesondere in Deutschland und Saudi-Arabien. Der bedeutendste Gewerkschaftsdachverband ist der Bund türkischer Gewerkschaften mit über 1,9 Millionen Mitgliedern. Innerhalb der Türkei besteht hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung ein markantes West-Ost-Gefälle zwischen dem industriell geprägten Westen und den agrarisch strukturierten östlichen Landesteilen. Außenwirtschaftlich sucht die Türkei eine engere Einbindung in die Europäische Union und strebt nach stärkerer Einflussnahme im zentralasiatischen und im kaukasischen Wirtschaftsraum. Traditionell lebten die meisten Kurden vom Ackerbau und der Schafzucht, oder waren Halbnomaden. Südkurdistan zieht das Weltintresse auf sich wegen seiner Erdöl - und Wasserressourcen. Die türkische Währung ist die türkische Lira und besteht aus 100 Kurus.

 

Landwirtschaft:

Seit 1950 erhöhte sich die landwirtschaftliche Produktion durch den vermehrten Einsatz von Maschinen, Düngemitteln und geeigneteren Pflanzensorten. Trotzdem ist die Produktivität vergleichsweise gering, da viele Bauern nach wie vor mit relativ unwirksamen Methoden arbeiten und die meisten Betriebe sehr klein sind. Etwa ein Drittel des Staatsgebietes wird als Ackerland genutzt, ein weiteres Drittel dient als Weideland. Aufgrund der Lage in unterschiedlichen Klimazonen können in der Türkei viele Anbaufrüchte kultiviert werden. Zu den wichtigsten Anbauprodukten gehören Getreide (vor allem Weizen, Gerste, Roggen und Mais), Zuckerrüben sowie Obst und Gemüse (u. a. Zwiebeln, Auberginen, Melonen, Tomaten, Trauben, Äpfel und Zitrusfrüchte). Weitere bedeutende Anbaufrüchte sind Nüsse, Kartoffeln, Baumwolle, Tabak und Oliven. Durch den Bau zahlreicher Stauanlagen konnte der Bewässerungsfeldbau weiter ausgedehnt werden. Auch die Viehwirtschaft ist von Bedeutung. Sie umfasst vor allem die Haltung von Schafen, Ziegen, Rindern, Eseln, Büffeln und Hühnern.

 

Religion:

99% der türkischen Bevölkerung gehören zum Islam und sind zum Großteil Suniten, obgleich im Südosten der Türkei eine große Anzahl von Schiiten lebt. Zum Christentum gehört ca. 0,1% der Bevölkerung und zum Judentum gehören 20.000 Menschen. Die Kurden sind in ihrer Mehrheit Sunniten , die meisten anderen bekennen sich zu den muslimischen Glaubensgemeinschaften der Alewiten und der Yezidi.

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