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Konflikt zwischen Nord- und Südkorea
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Flagge und Hymne von Nordkorea Geschichte des Konfliktes Flagge und Hymne von Südkorea

Der älteste bekannte koreanische Staat ist das alte Gojoseon im Gebiet des heutigen Nordwestens von Korea und des Südens der Mandschurei; 108 v. Chr. wurde es von den Chinesen erobert. Als der chinesische Einfluss zurückging, entstanden im 3. oder 4. Jahrhundert n. Chr. weiter südlich die Königreiche Paekche und Silla. An der Südküste befand sich ein viertes Reich, Kaya. Ursprünglich war Koguryo das mächtigste Reich. Es beherrschte im 5. Jahrhundert den größten Teil der Halbinsel und der Mandschurei. In der Mitte des 6. Jahrhunderts wurde Kaya von Silla erobert. Silla eroberte das Gebiet um Seoul im Han-Tal, während Koguryo und Paekche mehr und mehr Gebiete verloren. Jedes der drei Königreiche verfügte über eine lebhafte eigene Kultur. Koguryo war bekannt für seine militärischen Errungenschaften, während in Silla mehr Wert auf den Aufbau dauerhafter sozialer und politischer Institutionen gelegt wurde. Paekche unterhielt intensive Beziehungen sowohl zu China als auch zu Japan und entwickelte einen hohen Zivilisationsstandard. Politisch und militärisch war es allerdings schwach. Im Jahr 668 besiegte Silla, das sich mit der chinesischen Tang-Dynastie verbündet hatte, Koguryo und Paekche und gründete so den ersten geeinten koreanischen Staat. Großen Einfluss auf das geistige und künstlerische Leben in Silla hatte der Buddhismus, der im 4. Jahrhundert auf der Halbinsel eingeführt wurde und im 6. Jahrhundert eine mächtige Kraft darstellte. Chinesische Kultur, Schriftsprache und politische Institutionen übten ebenfalls großen Einfluss aus. Bis zum 10. Jahrhundert war dann eine eigene koreanische Staatsform fest verwurzelt, und trotz vieler Änderungen und stetigem Wandel blieb dieses koreanische Staatswesen bis in die moderne Zeit erhalten. Im 9. Jahrhundert begann der Niedergang von Sillas Monarchie und Regierungsinstitutionen, und regionale Herrscher gewannen auf Kosten der Hauptstadt an Macht. Von 890 bis 935 lebten die alten drei Königreiche wieder auf. Jetzt gelang dem nördlichen Reich, Koryo, die Wiedervereinigung des Landes (der Name ist von Koguryo abgeleitet, er spiegelt sich in der heutigen Bezeichnung der westlichen Welt für das Land wider: Korea). Das Reich wurde 918 von Wang Kon, Kriegsherr und Staatsmann, gegründet. Es gelang Koryo, die regionalen Führer unter einer zentralen Herrschaft zu vereinen und seine Grenzen nach Norden bis zum Yalu auszudehnen. Hier geriet Koryo in Konflikt mit der aus der Mandschurei stammenden Kitan-(Liao-)Dynastie. Das Reich litt sehr unter den von 993 bis 1018 dauernden kriegerischen Auseinandersetzungen, konnte jedoch seine Position behaupten und erreichte 1022 einen dauerhaften Frieden. Den Höhepunkt der Blütezeit seiner Kultur erlebte Koryo im folgenden Jahrhundert, das sich durch eine stabile zentrale Regierung auszeichnete, deren Institutionen und Methoden stark von China geprägt waren. Weitere Merkmale waren der streng buddhistische Glaube, der zu vielen künstlerischen und geisteswissenschaftlichen Werken animierte, sowie ein besonderes Töpferhandwerk, das ausgezeichnete Tonwaren mit graugrüner Glasur herstellte, die eisenhaltige Pigmente enthielt. Derartige Töpferwaren erfreuen sich auch heute noch großer Beliebtheit. Im frühen 12. Jahrhundert geriet die politische Stabilität ins Wanken. Mächtige Adelsfamilien kämpften gegen den Thron um die politische Macht, und die aus der Mandschurei stammende Jurchen-(Chin-)Dynastie übte von außen Druck aus, was zur Uneinigkeit der Herrscher führte. 1170 verjagte das unter Diskriminierungen leidende Militär die zivilen Beamten und machte die Könige zu Marionettenherrschern. Damit begann eine Zeit innerer Kämpfe. 1231 fielen die Mongolen in Korea ein. Die kriegerischen Auseinandersetzungen, die nun begannen, endeten 1259 mit der Eroberung von Koryo durch die Mongolen. Unter mongolischer Herrschaft nahmen die koreanischen Könige wieder ihre Herrscherrolle ein. Es gelang Koryo, die Mongolen 1356 zu vertreiben. Allerdings war man außerstande, die Institutionen auf lange Sicht wieder aufzubauen oder die neuen politischen Kräfte, auf die man nun traf, in Schach zu halten. So löste sich das Reich 1392 auf. Im Lauf des 14. Jahrhunderts hatte der vom chinesischen Philosophen Zhú Xi formulierte Neokonfuzianismus großen Einfluss in Korea. Dieses hoch entwickelte Wertesystem mobilisierte die mittleren Ränge der Beamtenschaft von Koryo, und ihre Bemühungen um soziale und politische Reformen führten zur Gründung der Choson-Dynastie durch Yi Songgye. Die ersten Könige der Choson-Dynastie und die durch den Konfuzianismus geprägte Führungselite errichteten eine soziale und politische Struktur, die bis 1910 allen Bedrohungen widerstand. Dies ist eine der längsten Herrschaftsperioden einer einzigen Dynastie. Trotz der starken Beeinflussung durch die chinesische Kultur gelang es Choson, seine eigene Identität zu bewahren. Dies zeigt sich etwa in dem eigenen, einzigartigen Alphabet, das 1446 von König Sejong entwickelt wurde. Während der ersten 200 Jahre herrschte in Choson Frieden. Im 16. Jahrhundert begann allerdings das Auseinanderbrechen der Führungselite. Als Choson durch diese Probleme in Anspruch genommen war, begannen die Japaner 1592 eine Invasion des Landes. Sie wollten Korea als Durchgangsweg für die Eroberung Chinas nutzen. 1598 gelang es Choson mit Hilfe der chinesischen Ming-Dynastie und mit Hilfe des mächtigen Marinehelden Yi Sunsin, die Japaner zurückzuschlagen. Korea hatte sich noch nicht wieder erholt, als die Mandschu in Choson einfielen (1627, 1636) und das Reich aus der Oberherrschaft der Ming herauslösten. Die Eroberung Chinas durch die Mandschu 1644 stellte Choson vor neue Probleme. Andererseits legten die Koreaner, die vorübergehend vom chinesischen Einfluss abgetrennt waren, nun mehr Wert auf die Entwicklung ihrer eigenen Kultur. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde Choson zumeist von kompetenten Herrschern regiert, dennoch kam es von Zeit zu Zeit zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Gesellschaftspolitisch stellte sich das Problem, dass die Führungselite personell aufgebläht wurde. Die Wirtschaft sah sich der rasend schnellen Entwicklung von Geldwirtschaft und Marktsystem gegenüber. Diese Veränderungen überlasteten das politische und soziale System von Choson, das im 19. Jahrhundert auseinander zu brechen begann. Das 1784 von China aus eingeführte Christentum, das nach 1836 von französischen katholischen Missionaren aus dem Untergrund verbreitet wurde, setzte die einheimischen Institutionen und Werte weiter unter Druck. 1864 versuchte eine neue politische Bewegung, diesen Herausforderungen zu begegnen: Taewongun, der Vater des noch minderjährigen Königs Kojong, übernahm die Macht, verbot das Christentum und schlug die militärischen Angriffe Frankreichs (1866) und der Vereinigten Staaten (1871) zurück. Gleichzeitig versuchte er, die Korruption zu beseitigen und das Ansehen des Staates zu verbessern. Die politischen Reaktionen, die durch seine Reformen hervorgerufen wurden, führten jedoch zum Sturz von Taewongun. 1876 zwangen die Japaner Korea, diplomatische Beziehungen zu Japan aufzunehmen, und beeinträchtigten so die traditionellen Bindungen Koreas gegenüber China. Dieses bemühte sich nun, den japanischen Einfluss zu neutralisieren, indem es die Beziehungen Koreas zu westlichen Ländern förderte. Den Anfang machte das koreanisch-amerikanische Abkommen von 1882. In den folgenden Jahren wurden in Korea verstärkt Bemühungen unternommen, das Land zu modernisieren, die jedoch durch den fortwährenden Einfluss der ausländischen Mächte zunichte gemacht wurden. Japans Siege über China (1895) und Russland (1905) führten 1910 zur formellen Annexion Chosons durch Japan. Die Kontrolle Koreas durch Japan begann mit dem Protektoratsabkommen von 1905, das dem Land nach dem Japanisch-Russischen Krieg aufgezwungen wurde. Gemäß dieses Abkommens kontrollierte Japan die koreanische Außenpolitik und letzten Endes Polizei und Militär, Währung und Bankwesen, Kommunikationswesen und alle anderen wichtigen Funktionen. Die Koreaner, angefangen von König Kojong bis hin zu Guerillakämpfern, wehrten sich heftig gegen diese Veränderungen. Die formelle Annexion erfolgte, als man feststellte, dass sich die Koreaner niemals mit nomineller Souveränität unter tatsächlicher japanischer Kontrolle abfinden würden. Zwischen 1910 und 1918 festigte Japan seine Macht durch Säuberungsaktionen unter den Nationalisten. Japan übernahm zudem die Kontrolle über das System der Landverteilung und erzwang tief greifende verwaltungstechnische Änderungen. 1919 führten diese Maßnahmen - ebenso wie das nach dem 1. Weltkrieg aufgekommene Bedürfnis nach nationaler Selbstbestimmung - zu einer Bewegung, die heute als Bewegung des Ersten März bekannt ist. Millionen Koreaner demonstrierten friedlich für Unabhängigkeit, aber die Unterstützung aus dem Ausland war gering, die japanische Macht groß, und so wurde die Bewegung brutal niedergeschlagen. In den folgenden Jahren strafften die Japaner ihre Kontrolle, sie unterdrückten nationalistische Bewegungen der politischen Linken und unterstützten die rechtsgerichteten Bewegungen. Die auf Assimilation ausgerichteten Bemühungen führten teilweise zu solch drakonischen Maßnahmen wie dem Verbot der koreanischen Sprache und sogar koreanischer Familiennamen. All diese Maßnahmen wurden erst mit der japanischen Niederlage im 2. Weltkrieg beendet. Kurz vor Ende des Krieges in der Pazifikregion hatten die Vereinigten Staaten und die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR) nach der Kapitulation der Japaner vereinbart, Korea am 38. Breitengrad zu teilen. Beide Mächte nutzten ihre Anwesenheit, um ihnen wohlgesonnene Regierungen zu fördern. Die UdSSR unterdrückte die gemäßigten Nationalisten im Norden und unterstützte Kim Il Sung, einen Kommunisten, der Anführer von antijapanischen Guerillagruppen in der Mandschurei gewesen war. Im Süden gab es eine einflussreiche linke Bewegung, der verschiedene Gruppierungen rechter Nationalisten gegenüberstanden. Die Vereinigten Staaten waren nicht in der Lage, einen gemäßigten Kandidaten zu finden, der beiden Seiten genehm war. So entschied man sich schließlich für Syngan Rhee, einen Nationalisten, der gegen die Japaner Widerstand geleistet hatte und in den Vereinigten Staaten im Exil gelebt hatte. Alle Koreaner glaubten an die Wiedervereinigung, aber in der aufkommenden Atmosphäre des Kalten Krieges scheiterten die amerikanisch-sowjetischen Konferenzen über die Vereinigung (1946, 1947) an gegenseitigem Misstrauen. 1947 begannen beide Mächte, eigene Regierungen aufzubauen. Die von den Amerikanern unterstützten und von den Vereinten Nationen beobachteten Wahlen von 1948 führten im August 1948 zur Gründung der Republik Korea. Der Norden folgte im September 1948 und errichtete die Demokratische Volksrepublik Korea. Am 25. Juni 1950 überschritten nordkoreanische Truppen den 38. Breitengrad und griffen den Süden an. Damit begann der Koreakrieg.

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