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Aktuelle Situation |
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Die erheblichen Schäden aus dem Koreakrieg wurden in Nordkorea durch eine
harte Politik der Zwangsarbeit bis 1960 beseitigt und die Landesentwicklung in
Angriff genommen. Gleichzeitig wandte sich die Führung Nordkoreas gegen die
sowjetische Bevormundung und betonte den nationalen Charakter der
koreanischen Revolution. Während der Streit zwischen der UdSSR und China
stärker wurde, versuchte Korea, sich taktisch noch mehr Bewegungsfreiheit zu
verschaffen. In den sechziger Jahren lag die Betonung auf dem Wachstum der
Schwerindustrie. Die Produktion von Konsumgütern und der allgemeine
Lebensstandard hinkten aber hinterher. Später in den sechziger Jahren
entwickelte Nordkorea eine besonders aggressive Haltung dem Süden
gegenüber: Eine Gruppe von Attentätern versuchte, den südkoreanischen
Präsidenten Park Chung Hee zu töten. 1968 wurde die Pueblo, ein Schiff der
Vereinigten Staaten zur Nachrichtenbeschaffung, von koreanischen
Kanonenbooten aufgebracht und die Mannschaft unter extrem harten
Bedingungen ein Jahr lang festgehalten. Die Guerillaüberfälle auf den Süden
blieben ohne große Wirkung. Im April 1969 wurde ein Aufklärungsflugzeug der
Vereinigten Staaten abgeschossen. Anstatt den Süden zu schwächen, riefen
diese Ereignisse aber eher verstärkte Verteidigungsbereitschaft und vor allem
die Bildung einer härteren politischen Ordnung im Süden (siehe Südkorea)
hervor. In den siebziger Jahren führten geheime Unterredungen mit südlichen
Funktionären zu der gemeinsamen Erklärung vom 4. Juli 1972, in der beide
Seiten versicherten, einen Dialog im Hinblick auf die Vereinigung zu führen.
Bis zum Frühjahr 1973 ist dieser Versuch jedoch gescheitert. Auch in den
achtziger Jahren gab es vereinzelte Diskussionen über eine Vereinigung. 1995
half Südkorea Nordkorea während seiner Hungersnot mit wertvollen
Nahrungslieferungen. Erstmals seit 25 Jahren fanden im März 1997
Friedensgespräche zwischen Nord- und Südkorea statt, die sich offiziell immer
noch im Kriegszustand befinden.
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