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Der Zypernkonflikt
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Der Zypernkonflikt ist sehr kompliziert und es gibt keinen der wirklich mit ihm vergleichbar wäre. Er ist einer der wenigen Konflikte in Europa und zudem ein Konflikt zwischen zwei NATO-Partnern. Es ist auch nicht einfach eine Lösung zu finden, da beide Konfliktparteien stur auf ihrem Standpunkt beharren. Der Verständigungsprozeß wird außerdem dadurch behindert, dass beide Konfliktparteien unterschiedliche Sprachen sprechen und unterschiedlichen Religionen angehören. Der Zypernkonflikt hat seine Wurzeln in den fünfziger Jahren dieses Jahrhunderts. Nachdem Großbritannien die Selbstverwaltung Zyperns vorschlug, wurde nach einigen Unstimmigkeiten zwischen Großbritannien und Zypern der Erzbischof Makarios am 13. Dezember 1959 zum rechtmäßigen Staatspräsidenten gewählt. Vizepräsident wurde der türkische Zypriot Fazil Küzük. Am 16. August 1960 wurde Zypern offiziell als unabhängig erklärt und in die UN aufgenommen. Amtssprachen wurden Griechisch und Türkisch, um beiden auf Zypern lebenden Volksgruppen gerecht zu werden. Doch der Frieden zwischen den beiden Völkern währte nicht lange, denn 1963 kam es zu Volksunruhen als der griechische Staatspräsident Makarios eine neue Verfassung verabschieden wollte, die die Streichung des Vetorechts (Einspruchrechts) der türkisch-zypriotischen Bevölkerung beinhaltete. Die türkischen Zyprioten wollten eine Teilung Zyperns in zwei selbstständige Staaten. Die griechischen Zyprioten hielten aber an ihrem Staat fest und so kam es zu landesweiten Unruhen. Schließlich drohten Griechen wie Türken mit einem Eingriff ihrerseits in den Konflikt und unterstützten jeweils ihre Volksangehörigen. Die Interesse von Griechenland und der Türkei an dem Zypernkonflikt liegt nicht nur daran, dass ihre eigenen Leute betroffen sind, es gibt auch einen wirtschaftlichen Grund. Zwischen beiden Ländern besteht seit längerer Zeit Streit wegen Bodenschätzen, die unter dem Meer liegen. Der Verlauf der Festlandsockel, der bei der Berechtigung zur Ausbeute dieser Bodenschätze eine wichtige Rolle spielt, ist durch einige Inseln unklar. Wenn der nördliche Teil Zyperns (dieser liegt am nächsten von der Türkei) zur Türkei gehört, vergrößert sich das Hoheitsgebiet des Meeres für die Türken drastisch und die Rohstoffe würden zum größeren Teil den Türken zufallen. Ein totale Eskalation des Konfliktes verhinderten die Briten in dem sie Truppen nach Zypern entsandten. Kurz danach landeten UN-Truppen auf Zypern um den Konflikt zu stoppen. Am 10. August nahm Zypern eine UN-Resolution an, die einen Waffenstillstand beinhaltete. Doch einen Frieden konnte die UN nicht erreichen. Am 15. Juli 1974 enthob die Nationalgarde Makarios aus seinem Amt und setzte Nikos Sampson an seine Stelle. Der wurde aber am 23. Juli von Glafkos Klerides abgelöst, als türkische Truppen im Norden Zyperns landeten. Ende August 1974 hatten die türkischen Truppen den nördlichen Teil der Insel eingenommen; 200.000 griechische Zyprioten mußten aus dieser Region fliehen. Im selben Jahr wurde Makarios wieder Staatspräsident. Die türkischen Zyprioten erklärten am 13. Februar 1975 den nördlichen Teil Zyperns zum "Türkischen Föderationsstaat Zyperns". Gespräche zum Frieden in Zypern von der UN schlugen erneut fehl, da die griechischen Zyprioten auf einen von ihnen regierten Staat beharrten. Makarios starb 1977, sein Nachfolger wurde Spyros Kyprianou. Am 15. November 1983 erklärte der türkisch-zypriotische Präsident Denktasch den nördlichen Teil Zyperns zur "Türkischen Republik Nordzypern" und somit für unabhängig. Die griechischen Zyprioten haben diese Republik aber bis heute nicht anerkannt. Bis heute müssen 1200 UN-Soldaten auf Zypern den Frieden sichern. Die beiden Staaten Zyperns sind voneinander völlig abgegrenzt, niemand darf den anderen Staat betreten. Wirtschaftlich sind beide Staaten auch völlig getrennt, wobei Nordzypern nur über die Türkei Handel betreiben kann. Der Konflikt brodelt zur Zeit, wobei es aber immer wieder zu Spannungen kommt, die auch mit Waffen ausgetragen werden. Nur die UN-Truppen können den Frieden zur Zeit auf Zypern bewahren.


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